Wir leben sicherlich nicht in einer Diktatur oder in einem Überwachungsstaat. Derartige Behauptungen entbehren jeglicher Grundlage. Außerdem gibt es bereits Einfuhrkontrollen und Einfuhrbeschränkungen für bedrohte Exoten. Wer, wie ich, schon einmal Meerwassertiere gepflegt hat, kann dieses bestätigen. Über Wildfänge kann man immer geteilter Meinung sein. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass wir über ausreichend Nachzuchten verfügen, so dass wir getrost auf die Einfuhr weiterer Wildfänge verzichten könnten. Ich möchte nicht wissen, wieviel Exemplare dabei sterben, bis der Rest bei uns im Aquarium landet. Das die Firma Stendker verständlicherweise knallharte wirtschaftliche Interessen vertritt, verwundert mich nicht.
Der Bundestag hat am Donnerstag, 26. November 2020, erstmals drei Anträge zur Neuregelung von Haltung und Handel von Wildtieren beraten, Im Anschluss wurden die Vorlagen in den federführenden Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit überwiesen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert demnach, „Naturzerstörung, Wildtierhandel und Pelztierfarmen zu stoppen“, um so das „Risiko für zukünftige Pandemien“ zu senken (19/24435). Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD legen einen Antrag mit dem Titel „Schutz von exotischen Tieren bei Handel und Haltung verbessern – Ursachen für Pandemien bekämpfen“ (19/24645) vor. Die FDP will die „Verbreitung von Zoonosen im Handel mit Wildtieren verhindern“ und plädiert für „bessere Regeln statt Verbote“ (19/24593).
Also nichts Neues. Doch ein Versuch einer Wahlbeeinflussung durch Stendker?